Hat dein Baby schon Rhythmus? Im Mutterbauch gibt es weder Tag noch Nacht. Deshalb kommen Babys auch ohne kleine biologische Uhr auf die Welt. Es braucht Zeit und ein bisschen Übung, damit ihr Körper einen natürlichen circadianen Rhythmus entwickelt, der ihnen sagt, wann es Zeit zum Essen, Schlafen und Wachsein ist. 

Was genau ist der circadiane Rhythmus eigentlich und wie funktioniert er? 

Zeit für eine kleine Bio-Stunde! Der circadiane Rhythmus ist der 24-Stunden-Zyklus, den unsere innere Uhr steuert. Das Wort „circadian“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet wörtlich übersetzt „um den Tag herum“. Also ein bisschen wie „rund um die Uhr“ … Alle Lebewesen, sogar Pflanzen, funktionieren nach ihrem ganz individuellen circadianen Rhythmus. Bei uns Menschen steuert dieser Rhythmus unsere Verdauung und die Produktion von Eiweißen zur Essenszeit, die unser Körper zum Verdauen braucht. Die Forschung hat nachgewiesen, dass der circadiane Rhythmus alle Vorgänge in unserem Körper beeinflusst – vom Blutzuckerspiegel bis zum Immunsystem. Am bekanntesten ist aber wahrscheinlich seine Wirkung auf unseren Schlaf, denn er sorgt dafür, dass unser endokrines System die Hormone ausschüttet, die uns müde machen. 

Und wo befindet sich diese innere Uhr? Sie liegt tief in einem Teil unseres Gehirns, der Hypothalamus genannt wird – quasi das Hauptquartier unserer Hormonproduktion. Genauer gesagt im (Achtung!) Nucleus suprachiasmaticus (SCN). Dieser SCN ist extrem lichtempfindlich, weshalb unser circadianer Rhythmus einem regelmäßigen Tag-Nacht-Muster folgt. Also genau das, was du und dein Baby haben wollt. 

Haben Babys einen circadianen Rhythmus? 

Bis Neugeborene ihre innere Uhr entwickeln, wird sie vom Melatonin der Mutter bestimmt. Melatonin ist das Hormon, das unser Körper ausschüttet, wenn es dunkel wird, damit wir müde werden. Wenn die Sonne wieder aufgeht, wird die Melatoninproduktion gehemmt, damit wir wieder in die Gänge kommen.

Nach den ersten Wochen läuft das Muttermelatonin aus und dein Baby fängt langsam an, eigenes Melatonin zu produzieren. Ab dem 2. oder 3. Monat wirst du bemerken, dass dein Kleines länger wach bleibt. Sein Schlafmuster dreht sich nicht mehr so sehr um die Stillzeiten, sondern mehr um Tag und Nacht.

Es lohnt sich, deinem Baby dabei zu helfen, seinen eigenen natürlichen circadianen Rhythmus zu finden. Das ist gut für dein Baby, weil Schlaf enorm wichtig für seine Entwicklung ist. Und für dich ist das natürlich auch gut! Lies weiter und hol dir Tipps und Tricks, wie du der inneren Uhr deines Kleinen auf die Sprünge hilfst!  

Die Uhr stellen 

Als wir noch in Höhlen gelebt haben, funktionierte unser circadianer Rhythmus 1a. Wenn die Sonne unterging und die Temperatur sank, half er unseren frühen Vorfahren, Energie zu sparen, menschenfressende Bestien zu meiden und sich auf die Jagd und das Sammeln am nächsten Tag vorzubereiten. Heute können wir einfach das Licht anmachen und damit Tausende Jahre Evolution zunichtemachen. Wie können wir also die Uhr zurückdrehen und unsere Evolutionsgeschichte nutzen, damit unser Baby besser schläft?

Hier sind sieben Top-Tipps, wie du den circadianen Rhythmus deines Babys so zum Laufen bringst, dass er für euch beide gut funktioniert.  

1. Warum Schläfchen so wichtig sind 

Das ultimative Ziel ist natürlich, dass dein Baby nachts durchschläft. Das klingt vielleicht erstmal kontraproduktiv: Aber während du darauf wartest, dass die innere Uhr deines Babys anfängt zu ticken, ist es für einen guten Nachtschlaf hilfreich, dass dein Baby auch tagsüber ausreichend zur Ruhe kommt. Denn ein gut ausgeruhtes Baby ist ruhiger und entspannter. Wissenschaftliche Studien* haben außerdem gezeigt, dass kurze Schläfchen enorm wichtig für die frühkindliche Entwicklung von Gedächtnis, Sprache und Wortschatz sind. Eine schwingende Federwiege kann dabei sehr nützlich sein, weil sie ein Safe Space ist, in den du dein Baby überall und zu jeder Tageszeit legen kannst. 

2. Dunkelheit und Ruhezeit miteinander verknüpfen 

Investiere in ein paar Rollos oder Vorhänge und schaffe einen dunklen, ruhigen Raum, in dem dein Baby nachts und auch tagsüber gut schlafen kann. Dabei gilt: je dunkler, desto besser. Selbst ein Nachtlicht kann Babys vom Schlafen abhalten. Auf diese Weise lernt es, Dunkelheit mit Schlafen zu assoziieren, und du gibst dem kleinen Körper die Möglichkeit, mit der Melatoninproduktion zu starten. Dann schläft dein Baby länger und kann besser von einem kleinen Schläfchen zum nächsten driften.  

3. Aufgewacht, kleine Schlafmütze! 

Sobald deine kleine Schlafmütze die Augen aufmacht, solltest du den Raum mit natürlichem Licht fluten. Das ist genauso wichtig wie das Schlafen im Dunkeln, denn damit signalisierst du deinem Baby, dass es Zeit zum Wach- und Aktivwerden ist. Es ist erwiesen, dass Sonnenlicht, vor allem in den frühen Morgenstunden, starke Signale an unsere Körperuhr sendet und dazu beiträgt, unseren circadianen Rhythmus zu stärken.  

Falls du dein Baby aufweckst (statt zu warten, dass es von allein aufwacht), solltest du das am besten immer zur selben Zeit morgens tun. Wenn du diesen Zeitpunkt nach vorne oder hinten verschieben möchtest, nimm dir ein paar Wochen Zeit und mach es schrittweise. Sollte dein Kleines trotzdem zu unmöglichen Zeiten aufwachen, prüfe, ob es in deiner Lichtbarrikade Lücken gibt. Ziel der ganzen Übung ist es, eine Aufwachzeit zu etablieren, die für euch alle gut ist. 

4. Ein Pucksack kann Wunder wirken 

Ein gemütlicher und bequemer Pucksack (zum Beispiel von Puckababy) kann eine beruhigende Wirkung auf Babys haben und ihnen helfen, besser zu schlafen. Wenn du ihn regelmäßig benutzt, ist er eine tolle Ergänzung in deinem Repertoire an Hilfsmitteln, um einen regelmäßigen circadianen Rhythmus und eine gute Schlafhygiene zu entwickeln. 

5. Langsam zur Ruhe kommen 

Wenn der Abend kommt, solltest du deinem Kleinen die Möglichkeit geben, langsam müde zu werden. Schließlich war es den ganzen Tag damit beschäftigt zu essen, zu verdauen, Eindrücke zu verarbeiten und zu wachsen … Dimme das Licht, sorge für eine leise Umgebung und singe deinem Baby ein Schlaflied. Wenn du dein Kind zu einem Mittagsschlaf hinlegst, der so wichtig für die Entwicklung eines guten Schlafverhaltens in der Nacht ist, probiere doch mal eine Federwiege aus (z. B. von NONOMO). Unter sanftem Schaukeln kann dein Kleines ganz langsam in den Schlaf gleiten. Vielleicht schläfst du dabei ja selbst ein bisschen ein … 

6. Störfaktoren eliminieren 

Gib deinem Baby die bestmögliche Chance, einen guten natürlichen Schlafrhythmus zu entwickeln, indem du dafür sorgst, dass alles bequem und gemütlich ist. Bietet die Matratze ausreichend Unterstützung? Muss dein Baby leicht aufrecht schlafen, weil es erkältet ist oder eine Kolik hat? (Schau dir doch mal die AeroSleep-Matratzen und -Matratzenschoner an, die für eine gute und sichere Schlafhygiene sorgen.) Wechsle noch einmal die Windeln, ehe du dein Kleines hinlegst. Achte darauf, dass es im Zimmer nicht zu warm oder zu kalt ist. Lege dein Baby in einen gut sitzenden Pucksack speziell für sein Alter und seinen Entwicklungsstand, zum Beispiel von Puckababy

7. Eine Routine entwickeln – und einhalten 

Auch wenn sich der Mensch über viele tausende Jahre weiterentwickelt hat: Tief in unserem Inneren sind wir immer noch Säugetiere, die auf den natürlichen Rhythmus des Lebens reagieren. Und der ist so regelmäßig wie ein Herzschlag. 

Wir wissen, wie hart das ist. Aber vertraue uns – Babys lieben solche Routinen. Würden Babys die Welt regieren, würde sie wie ein Schweizer Uhrwerk laufen! Ihr Bauch gewöhnt sich daran, zu festen Zeiten zu essen. Nimm dir die Zeit, dein Baby auch an feste Schlafenszeiten zu gewöhnen – es wird mit Freude mitmachen.

Dann sind irgendwann auch die ganzen Einschlafschwierigkeiten gegessen. Und du kannst dich über den richtigen circadianen Rhythmus für dein Baby und dich freuen.